Presseaussendung der IG-Milch und Wir haben es satt Plattform: 1. Juni Weltmilchtag – Milchdialog ist eine wichtige Chance Krise zu überwinden

IMG_20160530_110145202-webDa sich die Milchkrise stetig und immer weiter zuspitzt, ist der Handlungsbedarf enorm. Die Liberalisierung des Milchmarktes ist ein großer Teil des Problems und weder Bäuerinnen und Bauern, noch Konsumentinnen und Konsumenten sind allein in der Lage nachhaltige Lösungsansätze zu finden. Daher begrüßen wir ausdrücklich die Umsetzung der von mehreren Gruppen eingebrachten Forderung des Milchdialoges. Unter Leitung des zuständigen Ministers Rupprechter kommt es am 14. Juni zu einem gemeinsamen Treffen von MandatarInnen, Bäuerinnen und Bauern, Verarbeitern, Lebensmittelhändlern, Konsumentenvertretern aber auch von zivilgesellschaftlichen Organisationen, die bereit sind, einen konstruktiven Beitrag für vernünftige Lösungen zu leisten. Dies kann nur der Start eines dauerhaften Dialoges sein, der zum einen die verschiedenen Interessen sichtbar macht, aber zum anderen tragfähige und nachhaltig wirkende Kompromisse finden soll. Die bisher oft klassenkämpferischen, gegenseitigen Vorwürfe zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen, aber auch zwischen Interessensvertretung, Verarbeitungsindustrie und Lebensmittelhandel sind nicht geeignet, eine gesellschaftlich tragfähige Entwicklung der Milchwirtschaft in Österreich zu gewährleisten. Die IG-Milch hat Anfang des Jahres mit der ÖBV-Via Campesina und den Grünen Bäuerinnen und Bauern ein Milch-Manifest erarbeitet, das in zehn Punkten konkrete Lösungsansätze anbietet. Dieses Milch-Manifest wird von vielen Organisationen der Zivilgesellschaft unterstützt und stellt damit erstmals ein breites gesellschaftliches Bündnis bäuerlicher Organisationen mit entwicklungspolitischen, kirchlichen und Umweltorganisationen dar. Dies kann eine notwendige Korrektur vieler Fehlentwicklungen ermöglichen. Der Schlüssel dazu ist ein Zurückfahren der produzierten Milchmenge. Die Intensivierung der Milchproduktion durch Futtermittelimporte aus Übersee führt zu nicht verkaufbaren Überschüssen, die gleichzeitig die Gesundheit der Kühe gefährdet und damit zur Verschlechterung der Milchqualität führt. Dies zerstört aber auch die Marktpreise in Österreich und Europa und gefährdet die Existenz tausender heimischer Milchviehbetriebe, während gleichzeitig Dumping-Exporte Märkte in anderen Weltregionen zerstören. Genau deshalb ist der Handlungsbedarf so groß und eine neue Gemeinsamkeit kann die Frustration in Zuversicht wenden. Es braucht eine Kursänderung, zum Wohl der MilchproduzentInnen weltweit, der KonsumentInnen, der Umwelt und Tiere. Der Milchdialog soll dafür ein Startpunkt sein.

Hier geht es zum Milchmanifest.

 Rückfragehinweis:

IG-Milch, Ewald Grünzweil, 0664 2023869

IG-Milch, Ernst Halbmayr, 0664 9249635

FIAN Österreich, Brigitte Reisenberger, 0699 18330033

ÖBV – Via Campesina, Judith Moser-Hofstadler, 0664 2349137

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